Alles über unsere Muskeln

Jegliche Bewegungen, die wir bewusst oder unbewusst machen, werden erst durch unsere Muskeln ermöglicht. Die Bewegung beim Treppensteigen, das Heben und Senken unseres Brustkorbes beim Ein- und Ausatmen sowie das Zwinkern der Augen, all diese Bewegungen gehen von unseren Muskeln aus. Fast die Hälfte unseres Körpers besteht aus Muskelgewebe und wir verfügen im Schnitt über mehr als 400 Muskeln. Diese befinden sich nahezu überall in unserem Körper – unter der Haut, in den Augen sowie in tieferen Bereichen unseres Körpers. Selbst das wohl unentbehrlichste Organ, das Herz, ist ein Muskel und somit wohl auch der wichtigste Muskel unseres gesamten Körpers.

Es gibt verschiedene Arten des Muskelgewebes:

  • Skelettmuskeln sind am Skelett befestigt. Durch das abwechselnde Zusammenziehen und Entspannen dieser Muskeln sind wir überhaupt im Stande, uns zu bewegen. Sei es beim Laufen oder Rennen oder beim Hochziehen der Augenbrauen, diese Bewegungen werden allesamt durch die Skelettmuskeln ermöglicht. Darüber hinaus beeinflussen die Skelettmuskeln unsere Körperhaltung und sorgen für Stabilität in unseren Gelenken.
  • Die glatte Muskulatur ist verantwortlich für sämtliche Bewegungsabläufe der Hohlorgane sowie der Blut- und Lymphgefäße. Auch Schließmuskeln bestehen aus glatter Muskulatur. Die Schließmuskeln bewirken, dass körpereigene Stoffe nicht einfach in die Hohlorgane vordringen oder diesen entweichen können. Denken Sie hierbei beispielsweise an Urin, welcher nicht einfach so der Blase entweichen kann. Hierzu muss sich zunächst der Schließmuskel der Harnröhre entspannen und die glatte Muskulatur der Blase zusammenziehen.
  • Der Herzmuskel befindet sich ausschließlich im Herzen. Er garantiert die Blutzirkulation indem er kontinuierlich Blut durch unsere Venen pumpt. Im Gegensatz zu anderen Muskeln, ermüdet der Herzmuskel nie.

Der stärkste Muskel

Betrachtet man die Größe der in unserem Körper befindlichen Muskeln und die Kraft, die von diesen auf die Knochen ausgeübt wird, dann ist der Musculus gluteus maximus, der große Gesäßmuskel, wohl der stärkste Muskel unseres Körpers. Dieser zieht sich vom Becken bis hin zum Oberschenkel und ermöglicht die Streckung des Oberschenkels im Hüftgelenkt, sodass dieser sich vom Körper weg bewegen kann, wie es beim Laufen der Fall ist. Darüber hinaus ist der Gesäßmuskel für die Stabilität des unteren Rückens verantwortlich und wird zum Erheben aus der Sitzhaltung gebraucht.

Krafttraining

Wie funktionieren Muskeln?

Das Muskelgewebe erfüllt lediglich eine Funktion, abwechselndes Zusammenziehen und Entspannen. Erst durch das Zusammenziehen des Muskelgewebes wird eine Bewegung ermöglicht. Zieht sich ein Muskel zusammen, wird dieser kürzer und übt auf diese Weise eine Zugkraft aus. Zieht der Bizeps – der Muskel in unserem Oberarm, welcher häufig auch mit den ‚Muskelpaketen‘ assoziiert wird – sich zusammen, entsteht eine Zugkraft im Unterarm, wodurch dieser sich hebt. Sobald sich der Bizeps wieder entspannt, verliert sich die Zugkraft und unser Arm senkt sich wieder. Viele Muskeln in unserem Körper haben eine wechselseitige Wirkung. Zieht sich unser Bizeps zusammen, entspannt sich gleichzeitig unser Trizeps, der Muskel an der Rückseite unseres Oberarmes. Umgekehrt zieht sich der Trizeps zusammen, sobald der Bizeps sich wieder entspannt. Beide Muskeln sind gleichermaßen dafür verantwortlich, dass wir unseren Unterarm auf und ab bewegen können.

Wissenswertes

Wussten Sie, dass Muskeln auch Wärme abgeben können? Durch das Zusammenziehen der Muskeln wird nämlich genau diese produziert. Aus diesem Grund fangen wir auch an zu zittern, wenn uns kalt ist. Unsere Muskeln versuchen auf diese Weise unseren Körper zu wärmen.

Steife Muskeln und Muskelschmerzen

Wenn unsere Muskeln schwer oder falsch belastet werden, können diese starr und steif werden. Auf diese Weise signalisiert uns unser Körper, dass wir unsere Haltung korrigieren sollten, um unsere Muskeln auf eine andere Weise zu belasten. Ignoriert man dieses Warnsignal, kann dies zu Blessuren führen. Muskelschmerzen fallen in eine andere Kategorie. Diese treten in Folge einer Überlastung unserer Muskeln auf. Hierdurch sammeln sich Abfallstoffe wie unter anderem Milchsäure im Muskel und es kommt zu Krämpfen und Schmerzen. Muskelschmerzen vergehen in der Regel nach einigen Tagen von selbst. Die Genesung des Muskels kann jedoch durch das Einstellen der Belastung sowie durch Streck- und Dehnübungen beschleunigt werden, da dies zur Entspannung der Muskeln beiträgt. Auch eine Massage bietet eine gute Lösung, um Muskelschmerzen zu lindern. Diese fördert die Blutzirkulation, sodass Abfallstoffe schneller abtransportiert werden können.

Wie lassen sich Muskelschmerzen verhindern?

Muskelschmerzen können zum Großteil verhindert werden. Dabei helfen Ihnen folgende Tipps:

  • Beginnen Sie Ihre sportlichen Aktivitäten stets mit einigen Aufwärmübungen, um die Muskeln zu erwärmen.
  • Beenden Sie Ihre sportliche Betätigung mit einem Cool Down, sodass die Abfallstoffe den Muskeln entweichen können.
  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung mit einer kontinuierlichen Steigerung und vermeiden Sie Überlastung durch eine falsche Haltung oder zu starke Belastung Ihrer Muskeln.
  • Nehmen Sie in regelmäßigen Abständen ein warmes Bad oder lassen Sie sich massieren, um die Durchblutung der Muskeln zu fördern.

Quelllen

http://www.learningsupport.nl/operatie-inzicht/weefsels/spierweefsel/functie-spierweefsel.html

http://www.menselijk-lichaam.com/spieren/spieren

http://www.menselijk-lichaam.com/spieren/gluteus-maximus

http://sport.nl/artikelen/2014/10/vijf-tips-tegen-spierpijn

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